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Heinrich Kortsch

DMDZ-Forschungsgruppe zu Besuch in Ahaus

DMDZ-Forschungsgruppe vor dem Schloss Ahaus
DMDZ-Forschungsgruppe vor dem Schloss Ahaus

Ahaus im westlichen Münsterland: ungefähr 10km bis zur niederländischen Grenze, knapp 40.000 Einwohner*innen, umgeben von Naturschutzgebieten, viel Grün und ein wunderschönes Barockschloss mitten in der Innenstadt. Die Erwartung eines westfälischen Idylls, die sich auf der Fahrt über Landstraßen und durch Bauernschaften von Münster aus einstellt, weiß die Digitalstadt Ahaus mit Bravour zu erfüllen. Moment – Digitalstadt? Sie haben richtig gelesen. So jedenfalls bezeichnet sich die Mittelstadt selbst. Da war es im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, dass wir Ahaus mit unserer Forschungsgruppe Anfang November einen Besuch abgestattet und uns ein wenig umgesehen haben.

Empfangen wurden wir vormittags beim ortsansässigen Softwarehersteller Tobit, wo uns Thomas Spieker, CDO der Stadt, in einem informativen Vortrag die aktuellen Projekte, Pläne und Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung präsentierte. Neben infrastrukturellen Themen, wie Klima- und Energiedashboards oder dem Echtzeitmonitoring von Besucher*innenzahlen und Parkplatzauslastungen in der Innenstadt, konnten wir mit ihm die Organisation und den Stand der Verwaltungsdigitalisierung in Ahaus diskutieren.

Im Anschluss nutzten wir die Gelegenheit für einen kurzen forschungsgruppeninternen Workshop zum Thema Digitalisierungsdefinitionen zur Vorbereitung zukünftiger Publikationen. Nachmittags wurden uns schließlich städtische Digitalisierungsprojekte der Firma Tobit bei einem Stadtrundgang vorgestellt. Das Unternehmen betreibt diverse digitale „Showcases“ in der Innenstadt, vom digitalen Fahrrad- und Ruderbootverleih bis hin zum SB-Supermarkt, der ohne Kasse und Personal auskommt – 24/7 Uhr geöffnet dank Zugangs- und Bezahlmöglichkeit per App.

Mitgenommen haben wir jede Menge spannende Impulse und Fragestellungen, die direkt an unsere Forschungsvorhaben anknüpfen: Was umfasst Digitalisierung überhaupt im Einzelnen? Wie lassen sich Digitalisierungsprojekte vor Ort realisieren? Welchen Einfluss hat die Konstellation von Wirtschafts-, Verwaltungs- und Politikakteur*innen in der Stadt? Wer digitalisiert was? Und: wie dient die Umsetzung am Ende tatsächlich der Lebensqualität der Bürger*innen und welche Risiken müssen beachtet und bearbeitet werden?

Unser Besuch in Ahaus hat uns erneut gezeigt: Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis in unserem Forschungsprojekt bringt uns ganz nah dran an die drängenden Fragen, Chancen und Probleme der digitalen Mittelstadt der Zukunft. Vielen Dank an die Stadt Ahaus, Thomas Spieker und die Firma Tobit für die spannenden Einblicke!